So beliebt die schmackhaften Kräuter schon immer waren, so sehr steckt – nach menschlichem Aberglauben – magische Kraft in ihnen. So ist es auch zu erklären, warum der Weg vom Kräuterweibchen bis zur Hexe oft kurz war. Welche Überraschungen wird es wohl in Norddeutschland gegeben haben, wo “Petersilie und Soppenkruut” als empfängnisverhütend angesehen wurden. Bei Majoran und Bohnenkraut wahrsagten die kräuterkundigen Damen: “reyzten zur Unkeuschheit”. Sollte der erotische Erfolg ausbleiben, so konnte nur ein kleines Thymiansträußchen schuld sein. Denn Thymian soll die Mädchen vor Verführung schützen – die Erfolgsquote ist leider nicht bekannt. Mit Kräutern konnte man sich nicht nur vor den Dingen des Lebens schützen, sondern auch vor Hexen. So pfuschten mehrere Kräuter der Damen den magischen Kräften ins Handwerk. “Baldrian, Dost und Dill, kann die Hex’ nicht, wie sie will”. Interessanterweise gab es aber diese Kräuter auch bei den “Hexen” zu kaufen. Da mag der Teufel sich noch auskennen .
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