Beim Spargel zeigt sich, wer den grünen Daumen hat – nämlich GEDULD! Spargelanbau ist nur für Geduldige – denn erst mit dem dritten Jahr beginnt die „richtige“ Ernte des „Weißen Goldes“!
Sortenauswahl:
Ob Bleichspargel oder Violetter Spargel – Bezugsquellen finden wir im Internet. Meist werden 10 Pflanzen geliefert.
Zum Standort:
Spargel liebt sonnige Plätzchen, er wächst im sandigem, aber auch im lehmigem Boden.
Fahrplan zum Spargelanbau:
Pflanzjahr:
Pflanzzeit für Spargel -ab April bis Ende Mai, je nach Witterung auch bis Anfang Juni.
Rückschnitt – Herbst im ersten Jahr – Rückschnitt
1. Standjahr:
Geduldige Gärtner machen nix!
Ungeduldige Gärtner setzen den ersten Damm auf!
2. Standjahr:
Sich weiterhin in Geduld üben
Ungeduldige verfahren wie im 1 Standjahr
3. Standjahr
Geduldige Gärtner werden mit großer Ernte rechnen dürfen
Ungeduldige bekommen eine Ernte…. na ja ….
So wird’s gemacht:
Pflanzjahr:
Zunächst müssen wir einen Graben ausheben mit einer Tiefe von ca. 40 cm Tiefe, Der Erdaushaub wird direkt neben dem Graben ablegt. Als erste Schicht bringen wir eine rund 10 cm hohe Lage aus Komposterde in den Graben und darauf eine ca 5 cm hohe Lage aus der abgelagerten Erde. Erst wenn diese zwei Schichten in der Grube sind, dürfen wir die Spargelpflanze mit ihren ausgebreiteten Wurzeltrieben einsetzen.
Der Abstand zwischen den einzelnen Spargelpflanzen sollten rund 25 bis 30 cm sein. Dann wird eine dünne Schicht Aushuberde einfüllen, so dass die Knospen oder ersten Austriebe bedeckt sind. Übrigens: Der Reihenabstand liegt bei mindestens 1 Meter! Die restliche Aushuberde bleibt neben den Spargelgraben liegen. Meist ist es jetzt (Anfang Mai) noch feucht, ansonsten werden die Spargelpflanzen hinundwieder gegossen. Wichtig: Der Graben bleibt immer noch halb geöffnet! Geduld zeigen! Wenn die ersten Spargelspitzen sich durch die Erde schieben wird der Graben – nach und nach !- vorsichtig verfüllt. Wichtig: Im ersten Pflanzjahr wird kein Spargel gestochen!! Im April ist es meist feucht genug, bei späteren Pflanzterminen sollten die Pflanzen angegossen werden. Der Graben bleibt halboffen. Erst wenn die Spargelspitzen austreiben und wachsen, wird der Graben nach und nach verfüllt. Es wird im Pflanzjahr noch kein Spargel gestochen. Im Juni und August kann gedüngt werden.
Rückschnitt
Im Spätherbst vergilbt und welkt das Kraut und wird „bodennah“ abgeschnitten. ist das Kraut gelb geworden. Es wird bodennah abgeschnitten. Die fleischigen Wurzeln haben jetzt genügend Nährstoffe für die nächste Saison gespeichert.
1. Standjahr
Einfach den Spargel in Ruhe lassen – dieses Motto gilt für die geduligen Gärtner, die im zweiten Jahr mit großer Ernte belohnt werden. Wer sich nur schwer zurückhalten kann können Ende Februar / März den ersten Erddamm mit ca 20 cm Höhe über der Spargelreihe aufbauen. Diese Mindesthöhe ist notwendig, damit der Spargel lang und gebleicht gestochen werden kann. TIPP: Schwarze Folie über dem Spargeldamm speichert die Wärme, Spargelspitzen schieben sich schneller durch den Damm und bleiben weiß!
Wichtig für alle Ungeduldigen: Man sollte nur eine Stange pro Pflanze im Zeitrahmen von acht bis zehn Tagen ernten,- mehr verkraftet die Pflanze nicht! Das Grün bitte wachsen lassen, düngen und im Herbst das welke Kraut abschneiden. Ideal wäre es, die Spargelreihe mit Mulch (Grasschnitt, Laub) oder Mist abdecken. Übrigens: Das Wetter (Regen und Wind) sorgt dafür, dass die Dämme in Laufe des Jahres fast eingeebnet werden. Sie müssen also jedes Jahr neu angelegt werden.
2. Standjahr
Die Spargelpflanze bekommt ihre Zeit zum Wachsen …..!
Die Ungeduldigen verfahren wie im ersten Standjahr.
3. Standjahr
Jetzt kommt die Belohnung für die Geduld auf den Teller! Bis zum traditionellen „Spargelende“ an Johanni (24. Juni) darf Jahr für Jahr gestochen werden. Die „Geduldigen“ können ca. 15 Jahre lang – Jahr für Jahr! – frischen Spargel ernten. Bitte, dass Düngen nach der Ernte nicht vergessen!
Nach vielen Jahren…….
Werden die Spargel immer weniger und dünner, dann ist eine Überalterung eingetreten. Dann werden die Triebe fortlaufend ausgestochen, die Pflanze kann kein Grün mehr bilden und stirbt schließlich ab!
Fotos: Andreas Modery
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