Der auch als Glyzine bekannte Blauregen ist seit langer Zeit in den Gärten beliebt und gilt als eine der schönsten blühenden Kletterpflanzen. Zu Recht, wenn man die langen, dicht an dicht hängenden Kaskaden aus angenehm duftenden Blüten betrachtet. Das frischgrüne gefiederte Laub der “Wisteria” ( weitere Bezeichnung) trägt zu seinem aparten Erscheinungsbild bei und macht ihn auch nach der Blüte zu einem dekorativen Schmuck.
Angeboten werden überwiegend zwei Arten, zumeist als Veredelungen von blühfreudigen Selektionen (Sämlinge sind oft blühfaul): w. floribunda (einer der wenigen Rechtswinder unter den Schlingern) mit je nach Sorte lichtblauen, violetten oder weiß-rosa Blüten. Sie blühen von Mai bis Juni. Die Blütenstände erreichen je nach Sorte Längen zwischen maximal 40 und 70 cm. Bekannter ist die linkswindende Art w. sinensis, der Chinesische Blauregen. Dem Namen zum Trotz gibt es neben der blauvioletten Form, auch die weißblühende Sorte ´Alba´. Die Blütentrauben bleiben mit 15 bis 30 cm etwas kleiner als bei w. floribunda. Hauptblütezeit ist der Mai. Eine Nachblüte im August ist möglich.
Alle Wisterien erreichen ihre volle Blühfreudigkeit etwa ab dem 5. Jahr.
Wuchs und Verwendung: Wisterien sind stark wachsende Kletterer, die als ältere Pflanzen ein beachtliches Gewicht entwickeln. w. sinensis wird etwa 10 m hoch, w. floribunda bleibt mit 8 m etwas kleiner. Sie eignen sich für Lauben, Pergolen und stabile Klettergerüste. Hat die Pflanze die gewünschte Höhe erreicht, lassen sich die langen Triebe leicht in die Waagrechte leiten, wodurch ihre Blütentrauben erst richtig zur Geltung kommen. Auf diese Weise können auch Wände und Fassaden, sogar um die Hausecke herum, sehr schön geschmückt werden. Die Wisterie braucht, je nach Triebstärke, mindestens 2 bis 10 cm dicke Gerüststreben. Dünnere würde diese kräftige Kletterpflanze zusammendrücken oder sie würde sich daran regelrecht selbst strangulieren.
Wisteria floribunda
Standort und Pflege: Wisterien sind wärmeliebend und wachsen und blühen am besten an einem sonnigen Standort. Es bieten sich geschützte Lagen an, da sie nur mäßig frosthart ist. Die Wisterie kommt auch mit relativ armen Böden zurecht. Gut geeignet sind sandig-lehmige Böden, auf zu schweren Böden oder zu hohe Kalkgehalte reagiert sie mit Blattaufhellungen (Chlorosen). Wichtig ist eine ausreichende Wasserversorgung, besonders bei warmer Witterung, regelmäßiges Gießen ist hier oft nötig.
Schnitt: Um möglichst viele Blütenstände zu erhalten, muss die Wisterie einmal im Jahr kräftig geschnitten werden: im August kürzt man die Jahrestriebe bis auf circa 10 cm ein.
Fotos & Filmbeitrag: A. Modery
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